Entscheidungen und Lösungsfindungen sind zwar verwandt, doch weisen sie signifikante Unterschiede auf. Entscheidungen basieren auf der Wahl zwischen bestehenden Alternativen und werden oft mit Hilfe rein auf der Verstandesebene und aufgrund subjektiver Erfahrungen im Rahmen einer transaktionalen, auf Bewertung basierenden Vorgehensweise getroffen. Lösungsfindung hingegen ist ein transformativer Prozess, der über das bloße Wählen zwischen Optionen hinausgeht. Die Lösungsfindung zielt darauf ab, kreativ neue Möglichkeiten zu erkunden und zu entwickeln, um auf Herausforderungen zu reagieren, für die möglicherweise keine vordefinierten Lösungen existieren. Dieser Prozess erfordert Offenheit für innovative Ansätze und das Einbringen von Kreativität, um tiefgreifende und nachhaltige Lösungen zu generieren.
In Dynamic Facilitation wird höchster Wert auf die Lösungsfindung gelegt, weil es darum geht, komplexe Probleme zu lösen, bei denen es oft keine offensichtlichen Lösungen gibt. Durch das Entwickeln und Erkunden neuer Optionen und Ideen können innovative und kreative Lösungen gefunden werden. Im Gegensatz dazu kann sich das Fokussieren auf bereits bekannte Alternativen bei der Entscheidungsfindung als begrenzend und einschränkend erweisen.
Wenn ein Dynamic Facilitation Prozess fachkundig geleitet wird, entsteht ein kreativer Raum, der die Teilnehmenden dazu ermutigt, innovativ zu sein und originelle Ansätze zu entwickeln. Im Geiste des Choice Creating entsteht somit aus dem Zusammenwirken individueller Fähigkeiten und Wissens eine völlig neue Lösung. Die zentrale Aufgabe der Moderation besteht darin, diesen offenen, urteilsfreien Raum zu schaffen und zu erhalten, sodass die Kreativität der Beteiligten voll zum Tragen kommt und integraler Bestandteil der Lösungsfindung wird.