Mindfulness – die Beziehung zwischen Achtsamkeit und Dynamic Facilitation

Wenn Dynamic Facilitation eine besondere Form der Achtsamkeit erfordert…

Achtsamkeit wird gemeinhin als sorgfältiges, rücksichtsvolles und aufmerksames Handeln verstanden. Die Form der Achtsamkeit, die uns in manchen Momenten des Dynamic Facilitation abverlangt wird, hat jedoch eine andere Natur. Es handelt sich um jene Achtsamkeit, die auch im Zen-Buddhismus beschrieben wird. Hierbei geht es darum, hellwach im gegenwärtigen Moment zu sein und in der Lage zu sein, reflexartig das Richtige und Nötige zu tun.

Im Zen bezieht sich Achtsamkeit auf die Praxis, den gegenwärtigen Moment bewusst und aufmerksam wahrzunehmen, ohne sich durch Gedanken oder Gefühle ablenken zu lassen. Diese Praxis gilt als grundlegende Fähigkeit, um das Bewusstsein zu schärfen.

Diese Form der Achtsamkeit erfordert, dass wir unsere Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment richten und uns ganz auf die Erfahrung einlassen, ohne zu urteilen oder zu bewerten.

In Dynamic Facilitation beziehe ich mich dabei auf jene Momente, in denen das Gespräch zwischen Dynamic Facilitator:in und der Person, die gerade spricht, unterbrochen wird – etwa durch Kritik oder Zwischenrufe.

In diesem Moment wendet sich die DF–Moderation zur Quelle der Störung und bittet die Person, noch einen Augenblick zu warten, bis die sprechende Person fertig gesprochen hat. Diese Reaktion erfolgt im Moment völlig unmittelbar, insbesondere wenn es sich um einen hochemotionalen Zwischenruf handelt. Ohne nachzudenken, im Moment, dreht sich die DFerin blitzschnell zur Quelle des Zwischenrufs, schützt gegebenenfalls die sprechende Person mit Körpereinsatz und lenkt die Aufmerksamkeit auf sich. Das kann bedeuten, dass die DFerin in das direkte Blickfeld der Person tritt und so zumindest den Augenkontakt bei einem Angriff unterbindet.

Ist die Energie in diesem Moment so hoch, dass die Störquelle nicht verstummt, bevor man sie nicht angehört hat, beginnt der Facilitator nun mit den Worten: „Erzähl es mir… ?“ und führt das Gespräch fort.

Dabei ist es wichtig, dass die Dynamic Facilitation-Modertation ganz normal weitergeführt wird und dass die DFerin weiterhin alles spiegelt, paraphrasiert und aufschreibt, bevor er sich erneut der ursprünglich sprechenden Person zuwendet und dort fortsetzt, wo die Unterbrechung eingesetzt hat.

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